Aktualisiert am: 26.01.2022

Instandsetzung und Reparatur

Themengebiet

Belastungen | Grundlagen

Instandsetzung

Instandsetzung ist die Wiederherstellung der Funktionserfüllung. Der Grad der Instandsetzung ist abhängig vom Kosten-/ Nutzenverhältnis.

Instandsetzung – Ein Teilbereich der Instandhaltung

Unter Instandsetzung versteht man die Wiederherstellung der Funktionserfüllung eines technischen Systems und sie ist ein Teilbereich der korrektiven Instandhaltung.

Instandsetzung in Folge eines Schadens

Generell ist es in der Instandhaltung wichtig zwischen einer Störung, einem Fehler und einem Schaden zu unterscheiden. Keinesfalls sollten die Begriffe synonym verwendet werden.

Störung

Eine Störung liegt immer dann vor, wenn ein technisches System seine Funktion nicht erfüllen kann oder die Systemleistung vom definierten Soll-Zustand abweicht. Eine Störung muss nicht immer auf einen technischen Fehler oder einen Schaden zurückzuführen sein, sondern kann auch organisatorische Ursachen haben. Somit macht eine Störung nicht zwangsläufig eine Instandsetzung erforderlich. Erst wenn klar ist, dass eine Störung aufgrund eines Schadens vorliegt sind weitere Instandsetzungsmaßnahmen zu ergreifen.

Fehler

Ein Fehler ist eine nicht vorhergesehene Abweichung vom “planmäßigen” Betrieb. Während eine Störung zum Beispiel auch auf das Fehlen von Produktionsressourcen zurückzuführen sein kann, ist dies beim Fehler nicht der Fall. Der Begriff des Fehlers ist in diesem Zusammenhang also etwas enger gefasst.

Gängige Fehlerarten, die eine Instandsetzung erforderlich machen können, sind:

  • Planungsfehler bereits in der Entwicklungsphase oder bei der Planung des Produktionssystems
  • Realisierungsfehler aufgrund einer Abweichung von der geplanten Umsetzung
  • Nutzungs- und Gebrauchsfehler
  • Fertigungsfehler aufgrund falscher Fertigungsparameter

Weiterhin kann in Bezug auf das zeitliche Auftreten zwischen permanenten, intermittierenden und transienten Fehlern unterschieden werden.

Schaden

Von einem Schaden wird immer dann gesprochen, wenn die Funktion eines Bauteils beeinträchtigt ist oder gänzlich nicht mehr erfüllt werden kann. Dem Schaden geht meist ein Veränderungsprozess von Bauteileigenschaften voran. Gerade bei komplexeren technischen Systemen ist die Schadensursache oft nicht so einfach zu ermitteln, was eine sehr umfangreiche Schadensanalyse erforderlich machen kann.

Gängige Schadensbilder, die oftmals vorzufinden sind:

  • Struktur- und Zuordnungsveränderungen
  • Gefügeveränderungen der Werkstoffe
  • geometrische Veränderungen (Abmessungen und Formen)
  • elektrische, magnetische oder chemische Reaktionen
  • Informationsstörungen oder -verluste

Instandsetzung bei bekanntem Wirkzusammenhang

Bei bekannten Fehlerbildern sind oftmals Eintrittswahrscheinlichkeiten und Fehlerursachen bekannt, sodass im Vorfeld der Instandsetzung keine aufwendige Schadensanalyse durchgeführt werden muss. Hier stellt sich dann dennoch in vielen Fällen die Frage nach dem Kosten-/ Nutzenverhältnis.

Instandsetzung bei unbekanntem Wirkzusammenhang

Dieser Fall dürfte vielen aus der Kfz-Werkstatt bekannt vorkommen. Besteht kein offensichtlicher Kausalzusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, erfolgt die Schadensanalyse in vielen Fällen mit Hilfe des Ausschlussprinzips. Im Rahmen der Instandsetzung werden dann der Reihe nach alle in Frage kommenden Komponenten getauscht, bis das Fehlerbild verschwunden ist.

Instandsetzungsstrategien auf Basis des Kosten-/ Nutzenverhältnis

Bei teuren Instandsetzungsmaßnahmen sollte vorher der strategische Handlungsrahmen abgesteckt werden. Einfach gesprochen, lassen sich drei strategische Handlungsoptionen unterscheiden.

  • keine Instandsetzung: der zu erwartende Nutzen der Instandsetzungsmaßnahme ist geringer als die Kosten bzw. die Kosten sind höher als der Wiederbeschaffungswert, wenn dieser ermittelt werden kann
  • Restwertorientierte Instandsetzung: Hier wird versucht, das optimale Kosten-/ Nutzenverhältnis zu treffen (As good as old)
  • Neuwertige Instandsetzung: Der gesamte Abnutzungsvorrat entspricht wieder einem neuwertigen Zustand (As good as new)

In vielen Fällen wird der bestehende Handlungsspielraum aber nicht sachgerecht geprüft, sodass auch im Industrieumfeld zu hohe Instandsetzungskosten entstehen können.